Vorfahrt für die Innenentwicklung

Vorfahrt für die Innenentwicklung

Gemeinsame Fachtagung mit der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum und dem Bayerischen Gemeindetag

Innenentwicklung ist der Schlüssel zur Weiterentwicklung. Wachsende wie schrumpfende Gemeinden brauchen Innenentwicklung. Entscheidend ist die Mobilisierung von Flächen zum Bauen und Modernisieren. Die Bauindustrie bietet eine Reihe von Lösungen für eine nachhaltige Innenentwicklung und einen effizienten Flächenverbrauch.

Auf Einladung der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum, des Bayerischen Gemeindetages und des Bayerischen Bauindustrieverbandes kamen am 5. November 2014 hochrangige Vertreter aus dem Umwelt- und Landwirtschaftsministerium, führender Verbände und Verwaltungen sowie zahlreiche bayerische Kommunalpolitiker im Haus der Bayerischen Bauindustrie zusammen. Diskutiert wurde über die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren einer gelungenen Innenentwicklung.

Die Fachtagung beleuchtete den Aspekt des Flächenverbrauchs, das neue Tool „Folgekostenschätzer“ der Obersten Baubehörde sowie die politischen und planerischen Rahmenbedingungen und baurechtlichen Instrumente der Innenentwicklung. Was sind die Chancen und Risiken, was die Ziele und Handlungsspielräume für eine allseits akzeptierte Innenentwicklung? Mit diesen Fragen führte Prof. Holger Magel, Präsident der Akademie Ländlicher Raum, in die kontroverse Thematik der Veranstaltung ein.

  • BBIV-Hauptgeschäftsführer Thomas Schmid
  • Akademiepräsident Prof. Holger Magel
  • ORR Claus Hensold (LfU)
  • BBIV-Bezirksverbandsvorsitzender Ewald Weber
  • BOR Johanna Löhlein (OBB)
  • ILE-Projektkoordinatorin Gabriele Bergmann
  • Alt-BM Dieter Gewies (Furth bei Landshut)
  • MRin Christina von Seckendorff (StMUV)
  • BM Arthur Arnold (Gemeinde Euerbach)
  • Dr. Helmut Bröll (ALR)
  • Dr. Franz Dirnberger (BayGT)
  • MDirig Maximilian Geierhos (ALR)

Bauen muss weiterhin möglich sein

Die Innenentwicklung findet in jeder Stadt und jeder Gemeinde anders statt. Jede Lösung fällt individuell aus – die wichtigste Voraussetzung aber ist überall gleich: Es muss gebaut werden können, so der Appell des BBIV-Hauptgeschäftsführers Thomas Schmid bei der Eröffnung der Tagung. Nur wer sich Baustellen in die Stadt hole, vermeide Flächenverbrauch. Dazu zähle auch die Nutzung von Brachflächen und Innenstädten. Die Faustregel ist klar: Für jeden Quadratmeter, der im Innenbereich mehrfach genutzt wird, braucht man einen Quadratmeter weniger „grüne Wiese“.

Verdichtung und flächeneffiziente Gebäude

Nicht nur in Ballungszentren, auch in Klein- und Mittelstädten lassen sich Flächen mehrfach nutzen, erläuterte Ewald Weber, BBIV-Bezirksvorsitzender Ostbayern: Unten eine Tiefgarage, im Erdgeschoss Handel, Gastronomie und Kultur und darüber Wohnungen und Büros. Wenn Wohnungen, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen auch so eng beieinander liegen wie in der Stadt, ist eine wirtschaftliche Energieversorgung mit Kraftwärmekopplung, Nah- oder Fernwärme möglich. Überhaupt ist eine gute Infrastruktur – heute besonders wichtig: der Internetanschluss – die Grundlage für Innenentwicklung. Und auch hier liegen die Chancen zur Verbesserung in der Stadtmitte oder im Dorfkern.

Liebe zum Ortskern braucht Bauen im Bestand

Den historischen Ortskern zu erhalten und im Bestand zu modernisieren, fällt dabei ebenso in die Kompetenz von Bauunternehmen wie ein Neubau-Projekt am Stadtrand. Die Bauindustrie hat die Manpower und die Spezialisten, um ein Bauwerk ganzheitlich zu renovieren und auf Effizienz zu trimmen. Auch sind viele mittelständische Baufirmen regional verwurzelt und bestens sensibilisiert für lokale Befindlichkeiten. Bindet der Bauherr das ausführende Bauunternehmen frühzeitig in die Planung ein, profitiert er von einem Berater, der nicht nur ein besonderes Gespür, sondern auch einen vorausschauenden Blick für die Machbarkeit mitbringt.

Viele Faktoren beeinflussen die Innenentwicklung

Akademiepräsident Prof. Holger Magel, der die Fachtagung moderierte, fasste abschließend die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und verwies nicht zuletzt auf die Bedeutung der interkommunalen Zusammenarbeit, das persönliche Engagement der Bürgermeister und die Nutzung öffentlich-privater Partnerschaftsmodelle (ÖPP) als Erfolgsfaktoren für Innenentwicklung.