Verbände fordern: Praxisgerechte Regeln für Recycling, Verfüllung und Deponierung von Bauabfällen
Bauwirtschaft warnt vor dramatischen Folgen des Abfallrechts im Umgang mit Bauabfällen
Thomas Schmid: „Wenn nichts unternommen wird, werden die bestehenden praktischen Probleme im Umgang mit Bodenaushub, mineralischen Bauabfällen und dem Einsatz von Baustoff-Recyclingprodukten zunehmen“, mahnt der Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Bauindustrieverbandes. Außerdem würden sich Bauvorhaben künftig deutlich verzögern, das Bauen würde teurer, die Halden größer. Durch weitere Abfalltransportfahrten erhöhe sich auch der CO2-Ausstoß weiter, während der Deponie- und Verfüllungsraum nicht mehr ausreichen würden. Die mit über 90% erfreulich hohen Verwertungsquoten für Bauschutt und Straßenaufbruch seien durch die aktuellen Entwicklungen in Gefahr, so der gemeinsame Appell der Verbände.
„Wir fordern die bayerische Landespolitik eindringlich zum Handeln auf“, sagt BBIV-Hauptgeschäftsführer Thomas Schmid. „In unserem Positionspapier schlagen wir dafür auch bereits konkrete Lösungen vor. Was wir brauchen, ist unter anderem ein einheitliches und praxisgerechtes Prüfverfahren für mineralische Abfälle, eine stärkere abfallrechtliche Verantwortung der Bauherren und Planer und bessere Verwertungsmöglichkeiten für nicht oder gering belastete Böden.“ Darüber hinaus soll der Bedarf nach Verfüllungs- und Deponieraum bundesweit umfassend und systematisch ermittelt werden. Ferner plädieren die Verbände dafür, ausreichend Verfüll- und Deponiekapazitäten sicherzustellen und beim Einsatz von Recyclingbaustoffen und abgereinigten Böden eine stärkere Akzeptanz und Unterstützung an den Tag zu legen.
Abfalltourismus mineralischer Bauabfälle stoppen!
Mit Blick auf die Bundesebene fordern die Verbände praxisgerechte Verordnungen. Die unterschiedlichen Länderregelungen seien zu kompliziert, behinderten die Bauwirtschaft und beförderten lediglich den Abfalltourismus mineralischer Bauabfälle, was die Probleme nicht löst, sondern verlagert.