Seriell, schnell und kostengünstig bauen
»Im Angesicht der revolutionären technischen Umwälzungen in nahezu allen Branchen der Wirtschaft will sich auch die Bauindustrie dieser Entwicklungen nicht entziehen. Derzeit verläuft der Wandel nicht schnell, dafür wird er umso tiefgreifender sein. « — Dr. Alexander Rieck —
Bei der Veranstaltung am 29.10.2019 im Oskar von Miller-Forum, wurde sich der Fragestellung aus unterschiedlichen Perspektiven angenähert. Thomas Schmid, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Bauindustrieverbandes, führte durch die Veranstaltung, bei der vier Referenten vortrugen.
Dipl.-Ing. Helmut Schütz, Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, zeigte auf, dass der Freistaat Bayern in geeigneten Fällen bereits die modulare Systembauweise verwendet. Dies erläuterte er am Beispiel der Errichtung von neuen Unterkünften für die Universität der Bundeswehr in Neubiberg. Dank dieser Bauweise wurden die Unterkünfte für 180 studierende Offiziere nach einer Bauzeit von nur 11 Monaten fertig gestellt und im September 2018 an die Universität übergeben.
Im Mittelpunkt der Ausführungen von Dipl.-Ing. Markus Richthammer, Vorstand Industrie der Firmengruppe Max Bögl, stand das Baukonzept "maxmodul". Mit industriell vorgefertigten Modulen können durch horizontale und vertikale Verbindungen Gebäudekonfigurationen architektonisch ansprechend, in hoher Bauqualität und nahezu unbegrenzter Vielfalt erstellt werden.
Aus dem Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Oliver Fischer, Lehrstuhl für Massivbau der TU München, erfuhren die Veranstaltungsteilnehmer unter anderem, dass richtungsweisende Anstöße für eine modulare Bauwerkserstellung bereits vor Jahrzehnten von berühmten Architekten wie Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe oder le Corbusier ausgingen.
Dipl.-Ing. Anton Braun, Vorstand der SSF Ingenieure AG, berichtete insbesondere über die Segmentbrücke Mühlhausen, bei dessen Entwicklung sein Haus mit der Firmengruppe Max Bögl zusammengearbeitet habe. Die Weiterentwicklung der industriell vorgefertigten und qualitativ hochwertigen Bauteile sowie geometrische Vereinfachungen ermöglichen eine noch schnellere, wirtschaftlichere und nachhaltigere Bauweise.
Abschließend wurde auf dem Podium die Diskussion der Referenten von André Müller, Vorsitzender des VBI Bayern, moderiert. Beim Empfang konnten die Teilnehmer den Abend ausklingen lassen.