„Flächensparen? Flächen gewinnen!“

„Flächensparen? Flächen gewinnen!“

Bauen macht Bayern größer

Wie wir Flächen möglichst positiv nutzen können und welche Auswirkungen dies auf unsere Lebensräume und Ökosysteme hat

Der Begriff "Flächenverbrauch" wird häufig verwendet, um den negativen Einfluss der stetigen Ausdehnung von Siedlungs- und Industrieflächen in unserer Umwelt zu beschreiben. Allerdings ist dieser Begriff irreführend, da Flächen nicht tatsächlich "verbraucht" werden. Vielmehr geht es darum, wie wir Flächen so nutzen, dass Lebensräume und Ökosysteme geschont werden und wieder neu entstehen.

Nachhaltiges und verantwortungsvolles Bauen

Wenn wir nachhaltig und verantwortungsvoll bauen, können wir tatsächlich Flächen gewinnen. Nachhaltiges Bauen beinhaltet die effiziente Nutzung bereits versiegelter Flächen, die Revitalisierung brachliegender Siedlungsflächen und die Integration neuer Naturflächen in städtische Umgebungen.

Durch nachfolgende Ansätze und Stichpunkte können wir nicht nur wertvolle natürliche Ressourcen wie Land und Boden schützen, sondern zeitgleich zahlreiche Vorteile für Mensch, Natur und Klima erzielen.

Flächensparen? Flächen gewinnen!
Bauen macht Bayern größer

Der Begriff „Flächenverbrauch“ ist ein Unwort, Flächen werden durch Nutzung nicht verbraucht. Umgekehrt gilt aber: wer nachhaltig baut, wird Fläche gewinnen – Gut für Mensch, Natur und Klima.

  • Flächen gewinnen – oben und unten

    Bauen auf mehreren Ebenen – im Untergrund und in der Höhe - ein Gewinn für Bayern.

    • Bayern vergrößern: Vervielfachung der Nutzfläche durch Bauen im Untergrund und Etagenbauten nützt vor allem dort, wo Flächen knapp sind. Knapper Baugrund vor allem in urbanen Lagen der wichtigste Kostentreiber für Bauwerke.
    • Beispiele: Deckelung und Überbauung von Verkehrsinfrastruktur; aufgeständerte PV-Flächen bieten Schatten, aufgeständerte Gebäude Parkplätzen, Straßen oder Bahnanlagen, Tiefgarage unter Gebäuden, Etagenbau für Wohnen, Gewerbe und Industrie.
    • Clevere Bündelung ermöglicht Zusatznutzen: Abwärmenutzung: Gewächshäuser auf Fabrikanlagen Wohnnutzung über Handelsflächen: Nähe gewinnen, Verkehr vermeiden.
  • Flächenmobilisierung – mit Recht

    Öffnungen in Vorschriften ermöglichen Flächengewinn und mehr Wirtschaftlichkeit.

    • Aufstockungen per Bebauungsplan ermöglichen.
    • Bauleitplanung auch grundsätzlich flexibilisieren: Internet, E-Mobilität, innovative Bauwerke und Nutzungen ermöglichen ein besseres räumliches Miteinander und Nebeneinander.
    • Die clevere Bündelung verschiedener Nutzungen auf einer Fläche ermöglicht Synergie-Effekte Energiesparen – Abwärmenutzung vor Ort Mobilitätsbedarf senken.
    • Spielräume für öffentliche Verwaltungen im Öffentlichen Bau für moderne, flächensparende Produkte der BAUINDUSTRIE öffnen (z.B. Serielles Bauen, Schlüsselfertigbau, Vorfertigung).
  • Knowhow ermöglicht Bauen (fast) ohne Baustelle

    Vorfertigung und HighTech-Geräte reduzieren Belastungen dort, wo es besonders eng zugeht.

    • Bauen mit vorgefertigten Elementen verkürzt die Bauphase auf u.U. wenige Tage und ermöglicht Bauen auch in beengten Lagen, z.B. in Innenstädten.
    • moderne Baugeräte können Emissionen in sensiblen Lagen deutlich reduzieren.
    • Kletterkrane können den Verkehrsflächenbedarf z.B. für die Montage Windenergieanlagen in Wäldern entscheidend reduzieren.
    • Die Vergabe von Leistungskomplexen and die BAUINDUSTRIE – z.B. die schlüsselfertige Errichtung „aus einer Hand“ – ermöglicht auch die zuverlässige Taktung, entsprechend auch die Verkürzung temporärer Baustellenbelastungen für Mensch und Natur auf das technisch unvermeidbare Minimum.
  • Versiegelung muss nicht sein – Entsiegelung ist oft nicht schwer

    Technische Lösungen ermöglichen die Pufferung und Versickerung von Niederschlag vor Ort.

    • Versickerungsanlagen und Pufferspeicher auf, in und unter Bauwerken: die BAUINDUSTRIE hat fertige Lösungen.
    • Bayerns Kommunen können und müssen Schwammstädte werden. Die meisten größeren Städte sind historisch an Flüssen und in Überschwemmungsgebieten entstanden. Im Hochwasserschutz ist der faire Lastenausgleich zwischen Stadt und Land jetzt endlich technisch möglich.
    • Zur Erarbeitung nachhaltiger Lösungen haben Freistaat und Kommunen alle Spielräume in der Hand. Die Wasserwirtschaftsämter und ihr Knowhow sind als zentrale Schaltstellen zwingend ins Bauministerium zu verlagern.
  • Simulationen können zur Mobilisierung von Bestandsflächen beitragen

    Digitale Werkzeuge können wertvolle Dienste leisten, um Betroffene zu Beteiligten zu machen.

    • Widerstände von Anwohnern stehen dem Bauen im Bestand häufig entgegen. Manchmal muss man eine positive Zukunftsplanung plakativ vor Augen führen.
    • Überzeugende Visualisierungen und Animationen können entscheidenden Beitrag leisten, die Akzeptanz für Planungen zu steigern und Betroffene in die Optimierung von Projekten aktiv einzubeziehen.
    • Auf kommunaler wie auf Landesebene können Politik und Verwaltung die Chancen aktueller Modellierungswerkzeuge offensiv nutzen, um bei der Planung von Maßnahmen aus der Defensive herauszukommen: nicht auf die Klagen warten, sondern Bedenkenträgern proaktiv und überzeugungskräftig Wind aus den Segeln nehmen.
  • Grüne Fassaden und Dächer – Mehrwert für Mensch, Klima und Natur

    Mit Bauen ist ein Flächengewinn für Mensch, Klima und Natur möglich.

    • Auch Fassaden und Dächer können für mehr Artenvielfalt und Natur, gesundes Stadtklima und Wohlbefinden der Menschen tun. Begrünte Dächer bis hin zu Gärten auf Dächern sind heute keine Utopie mehr. Fassaden und Dächer können das Aufheizen der Städte bremsen und dem Klimawandel aktiv begegnen.
    • Auch eine nachträgliche „grüne Aufwertung“ von Einzelbauwerken und ganzen Quartieren muss sich für die Verantwortlichen (Investoren, Sachaufwandsträger, Bauverantwortliche etc.) rechnen: begrünte Gebäudeflächen sollten z.B. bei der Nutzflächenberechnung im Rahmen der Baugenehmigungsplanung positiv angerechnet werden.

Für Fragen zum Thema „Flächenverbrauch“ steht Ihnen der Ansprechpartner Herr Dipl.-Geogr. Martin Schneider ( m.schneider@remove-this.bauindustrie-bayern.de ) gerne zur Verfügung.