Bayern trifft Rumänien

Bauindustrie im Dialog

Verbindungen schaffen, Kompetenzen vermitteln, Marktchancen nutzen. An diesem Zieldreieck orientiert sich die Partnerschaft des BBIV mit der Universität Politehnica im rumänischen Temeswar. Ende Juli waren Vertreter der bayerischen Bauindustrie in der Region zu Gast. Premier Victor Ponta empfing die Teilnehmer persönlich.

Dialog ist der Anfang von allem. Einen nachhaltigen Effekt gibt es jedoch nur, wenn eine Partnerschaft immer wieder neue Impulse erhält. So auch beim gemeinsamen Wirken des BBIV und der Universität Politehnica in Temeswar, die für bayerische Baufirmen, die in Rumänien tätig sind, eine wichtige Anlaufstelle bildet. Ende Juli lud Prof. Dr.-Ing. Radu Bancila, ehemaliger Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen, zum Austausch über gemeinsame Themen und Projekte ein.

Bayerische Bauindustrie von Premier Ponta empfangen

Premierminister Victor Ponta hieß die Delegation der bayerischen Bauindustrie am 17. Juli persönlich willkommen, stellte Rumänien als attraktiven Standort vor und lud die Unternehmen dazu ein, in der südosteuropäischen Region gute Geschäfte zu tätigen. Bayerische Bauunternehmen sind als weltweit angesehene Baupartner gefragt, nicht zuletzt in den klassischen Bausparten wie dem Brückenbau. Zwischen Temeswar und Europas Kulturhauptstadt Sibiu entstehen aktuell 25 neue Brücken – allesamt unter der Leitung deutscher Bauingenieure. Durch länderübergreifende Kooperationen verkörpern Bauingenieure ein Bindeglied in Europa und auch darüber hinaus.

Umso nachdrücklicher dankte Prof. Dr.-Ing. Gheorghe Lucaci, Dekan der Fakultät für Bauwesen an der Politehnica, für die Unterstützung des Bayerischen Bauindustrieverbandes, der seit 2006 rumänische Bachelor- und neuerdings auch Masterstudenten fördert, die an der TU München Bauingenieurwesen studieren. Das Besondere: An der Politehnica wird auch in deutscher Sprache gelehrt – eine perfekte Vorbereitung für die Studenten.

Gute Erfahrungen mit Bauingenieuren und Bau-Azubis aus Rumänien

Einige BBIV-Mitgliedsunternehmen planen bereits, den einen oder anderen rumänischen Absolventen fest anzustellen. Und auch mit gewerblichen Mitarbeitern aus Rumänien gibt es sehr gute Erfahrungen. Weiterhin zeichnen sich auch diejenigen bayerischen Baufirmen erfolgreich, die den Schritt nach Rumänien gewagt und hier Niederlassungen gegründet haben. Die internationale Verbandsarbeit trägt im Westen Rumäniens damit bereits Früchte: „Diese Kooperation blüht und gedeiht und sie kann darum intensiver werden“, formte Thomas Schmid, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Bauindustrieverbandes, den Blick in die Zukunft.

Temeswar (auch Temeschwar oder Temeschburg) ist das historische und kulturelle Zentrum des Vielvölkergebiets Banat, in dem sich seit dem 12. Jahrhundert unter anderem deutsche Minderheiten niedergelassen haben. Die größte Gruppe der Rumäniendeutschen bilden die Siebenbürger Sachsen und die Donauschwaben, die vor Jahrhunderten nach Rumänien kamen und deren Sprache und Kultur in Teilen bis heute erhalten blieb. Viele der deutschsprachigen Einwohner wanderten seit den 1990-er Jahren allerdings aus. Als letzter Überlebende der sächsischen Minderheit ließ Johann Schaas aus Richis (Reichesdorf) die Teilnehmer an seinen eindrucksvollen Erinnerungen teilhaben.

Bärbel Schmölzl; Geraldine Geilhausen; Siegfried Geilhausen, dt. Vizekonsul in Temeswar; Prof. Radu Bancila; Victor Ponta, Premierminister von Rumänien; Thomas Schmid, BBIV-Hauptgeschäftsführer; Werner Schmölzl, BBIV-Vorstandsmitglied; Lukas Ackermann; Irmi Göbel; Prof. Eberhard Zoller, Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung. (Quelle: BBIV)