Der bayerische Bau braucht flexible Arbeitszeiten

Der bayerische Bau braucht flexible Arbeitszeiten

Eine moderne Arbeitszeitregelung muss flexibel und selbstbestimmt sein. Das deutsche Arbeitszeitgesetz ist das Gegenteil: inflexibel und bürokratisch. Darunter leiden der Bau und die Baubeschäftigten – noch mehr als die meisten anderen Branchen

„Mehr als viele andere Branchen braucht die Bauwirtschaft flexible Arbeitszeiten. Bayern ist mit seiner Bundesratsinitiative auf dem richtigen Weg“, kommentiert Thomas Schmid, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Bauindustrieverbandes, den Beschluss des Ministerrats am 16. September 2019 für eine Bundesratsinitiative zur Flexibilisierung der Arbeitszeitregelungen

„Bauen ist abhängig von der Witterung, von der Tageszeit und dem Jahresverlauf. Moderne Bauverfahren haben zwar mehr Flexibilität gebracht, aber die grundsätzliche Abhängigkeit von der Natur kann damit nicht vollständig beseitigt werden“, erläutert Schmid die besondere Situation der Bauwirtschaft. So sei beispielsweise der Straßenbau ein absolutes Saisongeschäft. Bauen könne oft auch nicht einfach zum Feierabend eingestellt werden. Asphaltieren und Betonieren müssten aus technischen Gründen beendet werden, auch wenn es dadurch später wird.

Neben den natürlichen Zwängen fordern aber auch die Auftraggeber von der Bauindustrie ein höchst flexibles Arbeiten: „Häufig verlangen gerade die öffentlichen Auftraggeber noch zusätzliche Beschränkungen: Arbeiten im 24 Stunden-Schichtbetrieb, unter vollständiger Ausnutzung des Tageslichts, auch oder nur nachts, auch an Sonn- und Feiertagen, auch oder nur in den Ferien, wenn der Schulbus nicht fahren muss.“

„Flexible Arbeitszeiten, die das Arbeiten am Bau dann ermöglichen, wenn die besten Bedingungen dafür herrschen, wenn es technisch bedingt sein muss oder dann, wenn es der öffentliche Auftraggeber wünscht, nutzen daher allen. Es geht ja schließlich nicht um Mehrarbeit, sondern um die bestmögliche Aufteilung der Arbeits- und der Ruhezeiten“, so Schmid abschließend.