Wärmewende mit der Tiefengeothermie

Wärmewende mit der Tiefengeothermie

Tagung am 6. Oktober 2023 im Haus der Bauindustrie mit Bundesbauministerin Klara Geywitz

Welchen Beitrag kann die Tiefengeothermie in der kommunalen Wärmeplanung beim Umbau der Wärmeversorgung leisten? Welche geologischen Voraussetzungen müssen für eine Erschließung geothermaler Energiequellen gegeben sein, und welche Kosten sind hierfür erforderlich? Ist die Erschließung von Geothermie mit Risiken verbunden?

Diese spannenden Themen und weitere interessante Fragestellungen zeigen, dass die Tiefengeothermie für viele bayerische Kommunen einen überaus interessanten Weg darstellt, die im Zuge der kommunalen Wärmeplanung zu erreichenden Ziele in den nächsten Jahren zukunftssicher umzusetzen.

Geothermie ist ein wichtiger Baustein für die Energie- und Wärmewende. Sie ist nicht nur landschaftsschonend, klimafreundlich und nach menschlichem Ermessen unerschöpflich, sondern ermöglicht eine zuverlässige, preisstabile und sichere Energieversorgung. Geothermie ist immer verfügbar und wetterunabhängig. Geothermie-Anlagen sind grundlastfähig, und ihr Betrieb verursacht keine Umweltbelastungen.

Südbayern ist ein guter Geothermie-Standort

Die besten Voraussetzungen für die Nutzung der Tiefengeothermie findet man in Deutschland im Norddeutschen Becken, im Oberrheingraben und ganz besonders in Bayern im süddeutschen Molassebecken.

Stand Februar 2023 sind in Deutschland 42 Anlagen der Tiefengeothermie im Betrieb, 12 Anlagen im Bau und 82 Anlagen in der Planung. Schwerpunkt der aktuellen Nutzung der Tiefengeothermie ist dabei mit 26 in Betrieb befindlichen Anlagen der südbayerische Raum. Weitere 4 Anlagen befinden sich dort im Bau und 12 in der Planung.

Tagung am 6. Oktober 2023 im Haus der Bauindustrie

Um über den Entwicklungsstand und die Perspektiven der Tiefengeothermie in Bayern zu informieren und ihre Chancen zu diskutieren, veranstalteten der Bayerische Bauindustrieverband e.V. und die Initiative „Wärmewende durch Geothermie“ eine gut besuchte Tagung im Haus der Bauindustrie. Neben anderen hochkarätigen Experten konnte auch Bundesbauministerin Klara Geywitz als Referentin gewonnen werden.

Redner:
Impulsreferat: Frau Bauministerin Klara Geywitz
Florian Bieberbach, SWM Stadtwerke München
Jan Neusiedl, Erster Bürgermeister der Gemeinde Grünwald

In der anschließenden Podiumsdiskussion mit den Teilnehmern sowie Dierk Mutschler, Vorstand bei der Drees & Sommer AG) wurden weitere Aspekte der Tiefengeothermie behandelt. Die Moderation der Podiumsdiskussion übernahm Prof. Stephan Heller, heller & partner.

Bundesbauministerin Klara Geywitz besichtigt Geothermie-Anlage in Grünwald

Vor der Tagung zur Wärmewende durch Geothermie im Haus der Bayerischen Bauindustrie besuchte Bundesbauministerin Klara Geywitz gemeinsam mit dem Grünwalder Bürgermeister Jan Neusiedl sowie mit BBIV-Hauptgeschäftsführer Thomas Schmid und HDB-Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller das Geothermie Kraftwerk Grünwald.

Andreas Lederle, Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald GmbH, hob das große Potenzial der Geothermie hervor: Deutschland könnte seinen Wärmebedarf durch Erdwärme in den oberen, mittleren und unteren Schichten um das 1,5fache decken. Die Wärmeautarkie wäre also schon heute schon möglich. Anstatt ca. 150 Mrd. Euro jährlich für Energieimporte auszugeben, sollten Investitionen gezielt in den Aufbau effizienter Kraftwerke und Versorgungsnetze für eine kommunale Wärmeversorgung fließen.